Fenchel (Foeniculum spp.)

Name und Botanik

FENCHEL

Gewürzfenchel,
Großer-, Süßer Fenchel

Foeniculum vulgare Mill.

– Apiaceae (Doldenblütler) –

Zwei- oder mehrjährig

fenchel

Biologie

Vorkommen:  
Wuchshöhe: bis 250 cm, mehr oder wenig verästelt
Blütezeit:  

Anbau

Standortansprüche: relativ anspruchslos
günstig sind tiefgründige, humose Lehme
keine Unterbodenverdichtungen, keine flachgründigen Böden
keine stauende Nässe
bei überwinternden Beständen: keine spätfrostgefährdeten Standorte
günstig sind luftige Standorte
Anbauhinweise: ein- und zweijähriger Anbau
Sorten:
für einjährigen Anbau: Berfena, Magnafena
für zweijährigen Anbau: Großfrüchtiger
Fruchtfolge: selbstunverträglich
Anbaupausen 5 – 6 Jahre zu sich selbst und anderen Doldenblütlern
Vorfrucht: günstig sind Getreide, Hackfrüchte
ungünstig sind Leguminosen (evtl. zuviel Stickstoff im Boden)
Fenchel ist etwas problematisch für die Folgefrucht, da er viele schlecht verrottbare Rückstände hinterläßt und späträumend ist.
Saat / Pflanzung: Anbau als Direktsaat

a. Ernte im Ansaatjahr:
Aussaat so zeitig wie möglich, d.h. Ende Februar / Mitte März
Aussaatstärke: 4-8 kg/ha
Reihenabstand: 62,5 cm; 1-2 cm tief; in Ost-West-Richtung drillen
otimale Pflanzendichte: 15-25 Pflanzen/m2
b. Ernte im Folgejahr:
Aussaattermin: bis Anfang August (nur Großfrüchtiger)

wichtig! : Entwicklungsstand vor Vegetationsruhe (Wurzelhalsdurchmesser mind. 0,7 cm)

Pflege: Pflanzenschutz:
Anwendung chemischer Mittel entsprechend dem Zulassungsstand
regelmäßige Bestandeskontrolle
Krankheiten, Schädlinge:
Blatt- und Stengelanthraknose, pilzliche Erreger (Fusarium, Septoria), Coletotrichum
Keimlings- und Auflaufkrankheiten (Fusarium) evtl. durch Beizung bekämpfen.
Feldmäuse ! (Fraßschäden im Wurzelbereich), Blattläuse und Blattwanzen sind mögliche Ursachen für evtl. auftretende Pilzkrankheiten (Mycospharella, Septoria, Phytophtora).
Düngung: Nährstoffbedarf sehr gering
leichte bis mäßige Stallmistgaben im Herbst sind vorteilhaft
Richtwerte zum Nährstoffbedarf: 40-80 kg N/ha (höhere Gaben verzögern die Fruchtausreife);
90-110 kg P2O5/ha und 100-130 kg K2O/ha.
Ernte, Aufbereitung, Erträge: Haupternteprodukt: Früchte (Körner)
Nebenernteprodukt: anfallendes Stroh eignet sich zu Kälberfütterung
bei guten Beständen auch zweijährige Ernten möglich.Bei Ernte im Ansaatjahr Direktdrusch mit Mähdrescher, wenn die Früchte der oberen Dolden eine graugrüne Farbe haben; ca. Oktober/November.
Bei Ernte im Folgejahr Direktdrusch im August/September.

Aufbereitung, Trocknung:
Trocknung bei 35 bis 40°C (oder Kaltbelüftung) bis auf 13 % Restfeuchte
lagerfest bei ca. 7-10%

Erträge: 10-25 dt/ha

Nutzung

Anwendung: Lebensmittel, Pharmazie, Kosmetikindustrie
Gewürz, Tee, Hustenbonbons, Kräuterliköre, Hausmittel
auswurffördernd, krampflösend, blähungstreibend, appetitanregend
Wirkung: verdauungsfördernd, appetitanregend, krampflösend, schleimlösend
Hauptinhaltsstoffe: ätherisches Öl (Anethon, Fenchon), Flavonoide, organische Säure, fettes Öl mit Petrosolinsäure
Qualitätsparameter ätherisches Öl, mind. 1ml/100g TS als Lebensmittel, 4 % für Pharmazie
Quelle:
Chrestensen Samen- und Pflanzenzucht,
Dachler Pelzmann: Arznei- und Gewürzpflanzen